09.10.2019

Delegation – Herausforderungen wirksam begegnen

8:15 Uhr. Er hatte gerade die heiße Tasse Kaffee auf den Schreibtisch gestellt und damit begonnen seine Tagesaufgaben zu koordinieren. Doch plötzlich ein Klicken. Die Tür geht auf. In großen Schritten steuert die Chefin auf seinen Schreibtisch zu und legt ihre 3 großen Aktenordner auf den Tisch, mit der Bemerkung: „Ich komme selbst nicht mehr dazu. Das muss heute noch erledigt werden!“ Der Kaffee schwankt durch die Erschütterung in der Tasse hin und her, während er überlegt, wie er diesen Haufen nun heute auch noch abarbeiten soll.

Delegation – Herausforderungen wirksam begegnen
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Ziele definieren und konkret werden

Was in diesem Beispiel so überspitzt dargelegt wird, ist Alltag in vielen Unternehmen. Die Arbeitslast steigt und steigt auf allen Ebenen, sodass Führungskräfte immer mehr ihrer Aufgaben an Mitarbeiter delegieren müssen, um noch zurechtzukommen. Hinzu kommt, dass unsere VUCA-Welt immer schnellere Entscheidungen und Prozesse fordert. Das ist nur zu schaffen, wenn Führungskräfte gut delegieren. Gutes Delegieren bedeutet aber nicht, unliebsame Arbeiten auf den letzten Drücker an den nächstbesten Mitarbeiter abzuwälzen. Das führt nur zu Frust bei allen Beteiligten und schlechter Ausführung.

Gutes delegieren sorgt für Klarheit. Es besteht Klarheit darüber, warum delegiert wird, warum gerade an diesen Mitarbeiter delegiert wird und vor allem besteht Klarheit über die Qualität und das Timing der Ausführung. Um diese Klarheit zu erreichen, müssen bei der Aufgabenübergabe wichtige Informationen mitgeliefert werden:

  • Worum genau geht es?
    Soll etwas „vorgedacht“ oder ein fertiges Konzept erstellt werden?
    Sollen Ideen gesammelt oder eine komplette Vorstandspräsentation erstellt werden?
  • Wofür wird dieses Ergebnis gebraucht? Wer arbeitet in welcher Form weiter damit?
  • Was darf der Mitarbeiter selbst entscheiden?
  • Wo möchten die Führungskraft oder auch andere Bereiche mit eingebunden sein?
  • Was sind die genauen Qualitätsanforderungen?
  • Und in welcher Form wird der Mitarbeitende von wem unterstützt?
  • Wann und auf welche Art und Weise schaut sich die Führungskraft die Ergebnisse an?

Fazit

Wenn diese Fragen geklärt sind, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass das Ergebnis alle Beteiligten zufriedenstellt. Zumindest werden »Baustellen« frühzeitig sichtbar.

Deshalb denken Sie immer daran: Keiner Ihrer Mitarbeitenden kann in Ihren Kopf hineinsehen. Sie müssen Ihre Ziele klar benennen. Auch der Sinn und Zweck des Tuns sollte bekannt sein. Klären Sie im Vorhinein die Verantwortungen, ziehen Sie Grenzen und schaffen Sie Spielräume – stellen Sie ggf. ein Team zusammen, das sich gegenseitig unterstützen und motivieren kann. Darüber hinaus: Definieren Sie Ihre Qualitätsstandards, damit Ihre Mitarbeitenden genau wissen, wieviel Zeit und Energie sie in das anstehende Projekt hineininvestieren müssen. Lassen Sie sie nicht im Stich. Bieten Sie Ihre Unterstützung und Hilfe an und führen Sie regelmäßig Kontrollen durch, um zu prüfen ob alles auch so funktioniert wie geplant.

Und zu guter Letzt: Delegieren Sie frühzeitig. Geben Sie Ihren Mitarbeitern eine Chance, gute Arbeit zu leisten.

Sein Sie ein gutes Beispiel und wertschätzen Sie Ihre Mitarbeitenden auch durch klares Delegieren. Räumen Sie so Missverständnisse und Unklarheiten direkt aus dem Weg – für mehr Wirksamkeit im Handeln.

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