15.11.2019

Psychologisches Empowerment

Mitarbeiter langfristig binden – ein Wunsch, den viele Unternehmer haben. Früher gelang dies etwa durch Gehaltserhöhungen und vermögenswirksame Leistungen. Doch mit der Zeit haben sich auch die Bedürfnisse der Mitarbeiter geändert. Im Konzept des Psychologischen Empowerments, in Anlehnung an Gretchen Spreitzer, geht es darum, zu untersuchen, was Mitarbeiter stark macht und wie wir ihnen mehr Weite ermöglichen können.

Psychologisches Empowerment

Dabei wurde herausgefunden, dass 4 Faktoren offensichtlich eine besondere Rolle spielen:

Kompetenz

Menschen wollen sich als kompetent erleben. Ruft das Unternehmen alle Kompetenzen des Mitarbeiters ab? Kann der Mitarbeiter wirklich zeigen, was in ihm steckt? Kann er dazulernen und seine Kompetenz erweitern? Wird seine Kompetenz anerkannt? Ein Mitarbeitergespräch kann Ihnen darüber Aufschluss geben.

Bedeutung

Wir alle wollen an etwas Bedeutsamem teilhaben. Niemand hat Lust auf sinnlose Arbeiten. Die Sinnfrage in der Arbeit erlebt gerade in Zeiten der Generation Y eine enorme Renaissance. War bei den Baby-Boomern der Sinn der Arbeit relativ klar – es galt Geld zu verdienen, eine Familie zu ernähren, Wohlstand anzuhäufen – so ist die heutige Antwort auf die Frage deutlich differenzierter. Neben den alten Werten, stehen Nachhaltigkeit, Ökologie, Tierschutz, Selbstverwirklichung – um nur einige zu nennen – ebenfalls hoch im Kurs. Menschen möchten eine Arbeit verrichten, die in ihren Augen Sinn macht und ihren persönlichen Werten entspricht.

Einfluss

Niemand ist wirklich gern nur ein Rädchen im Getriebe. Niemand ist gern „Opfer“ der Umstände. Wir alle möchten Einfluss nehmen auf das was um uns herum geschieht. Wir möchten mitreden und wir möchten gehört werden.

Oft können wir beobachten wie Menschen sehr heftig reagieren, wenn dieser Einfluss, und mag er auch noch gering sein, noch weiter eingeschränkt wird.

Selbstbestimmung

Betrifft der Einfluss die Rahmenbedingungen der Arbeit und unser Umfeld, so bezieht sich die Selbstbestimmung auf die Arbeit und deren Abläufe an sich. Wir möchten gern selbst bestimmen, welche Arbeiten wir in welcher Reihenfolge wann und in welcher Form durchführen. Wir lassen uns ungern hineinreden.

Fazit

In Deutschland sind wir traditionell in den ersten beiden Faktoren stark. Wir fördern die Kompetenz unserer Mitarbeiter und wollen schon aus Effizienzgründen sinnlose Arbeit vermeiden. Bei den anderen beiden Faktoren sieht es noch nicht ganz so rosig aus. Vor allem in produktiven Bereichen und im Mengengeschäft tun wir uns noch schwer, individuellen Einfluss und Selbstbestimmung möglich zu machen.

Für Sie als Führungskraft geht es darum, zu schauen, welche Möglichkeiten sie konkret haben, diese Faktoren zu fördern und so die Mitarbeiter zu „empowern“, für das Unternehmen zu erhalten und durch deren Fähigkeiten noch mehr Weite für das Unternehmen zu schaffen.

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